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Roman Jäggi: Ein Leben voller kommunikativer Kreativität

Roman Jäggi aus Fulenbach (SO) macht, seit er 16 ist, Kommunikation - und dies aus und mit Leidenschaft. Das sind mittlerweile über 40 Jahre. Er hat die Gabe, komplexe Sachverhalte so darzustellen, dass sie verstanden werden. Ein Porträt über den Gründer der Internet-Zeitung soaktuell.ch.


Der Vater von sechs Töchtern machte eine kaufmännische Banklehre, arbeitete bei einer Konzertagentur, war Informationschef der damaligen Telecom PTT Olten, stellvertretender Informationschef des Bundesamtes für Zivilschutz, Pressesprecher der SVP Schweiz, gründete eine eigene PR-Agentur, prägte als wissenschaftlicher Mitarbeiter ein paar Jahre die Verkehrs- und Medienpolitik der SVP Schweiz und ist seit Juni 2020 als Fachexperte Public Affairs und Stakeholder bei der SBB AG tätig. 

Foto: Roman Jäggi mit der jüngsten Tochter Carolina Aurelia (Bild zVg.)


Roman Jäggi spricht gerne in Bildern. Er mag Wortspiele, kurze Sätze und er hat die Gabe, komplexe Sachverhalte oder technische Vorgänge so zu beschreiben, dass man sie versteht. Roman Jäggi's Lieblingszitat ist denn auch: "Redet so, dass die Zuhörer etwas sehen". Eine weitere typische Aussage von ihm ist: "Ein verständlicher Text muss wie eine Melodie von Satz zu Satz hinüber fliessen". Das predigte er uns Mitarbeitenden von soaktuell.ch jahrelang. 


Tiffany's Pop-Shows organisiert

Bereits mit 16 Jahren begann Roman Jäggi Discoveranstaltungen zu organisieren. Bekannt waren seine "Tiffany's Pop-Shows", die in Hallen in Fulenbach, Wolfwil oder Langenthal stattfanden. Das waren nicht nur Discoveranstaltungen. Denn es traten pro Abend jeweils drei Stars auf und es wurden Modeshows aufgeführt. Dazwischen gab es Disco. Diese Kombination ist bis heute einzigartig. Um die Hallen voll zu kriegen, setzte Roman Jäggi nicht nur auf Plakate und Flyerwerbung, sondern machte als erster Discoveranstalter der Region Aargau-Solothurn redaktionelle Medienarbeit. Er verschickte mit Schreibmaschine geschriebene Communiqués per Post an die Zeitungsredaktionen (Computer und Telefax kamen erst später). 


Nach dem kaufmännischen Lehrabschluss beim Schweizerischen Bankverein machte Jäggi sein Hobby zum Beruf. Er wechselte zur Konzertagentur Musicservice in Kloten. Dort organisierte er Tourneen für die Stars dieser Zeit wie Boney M., Samantha Fox, Gloria Gaynor, Sandra, Modern Talking und viele mehr. Dazu gehörte auch die mediale Vermarktung der Künstler in den jeweiligen Auftrittsregionen der Schweiz. 


Entstehung des Mobiltelefons in der Schweiz

Nach diesen stürmischen Jahren zog es Roman Jäggi zur Telecom PTT (heute Swisscom). Er absolvierte eine Zusatzausbildung zum Fernmeldesekretär und wurde ein paar Jahre später Informationschef der Telecom PTT Olten. In dieser Zeit begleitete er die Umstellung der analogen auf digitale Telefonzentralen, die Umstellung vom Kupfer- auf Glasfaserkabel und natürlich die Lancierung von Natel C und Natel D kommunikativ. In dieser Zeit moderierte Jäggi aushilfsweise auch einige Sendungen bei Radio 32. Schliesslich absolvierte der ursprüngliche Korporal der Panzertruppen noch eine Offiziersschule, die er als Telecom-Offizier beendete. 


Ausserordentliche Lagen

Danach kam einer der wichtigsten beruflichen Schritte im Leben von Roman Jäggi. Er wurde stellvertretender Informationschef im Bundesamt für Zivilschutz. In diese Zeit fielen die ersten grossen Ernstfalleinsätze des Zivilschutzes, nämlich der Lawinenwinter 1999 mit dem darauf folgenden Hochwasser. 16 Kantone waren betroffen, die Armee, der Zivilschutz, die Blaulichtorganisationen und kantonalen Führungsstäbe standen im Einsatz. Es gab zahlreiche Tote und ein enormes Medienbedürfnis aus dem In- und Ausland. Da just in dieser Zeit der Vorgesetzte von Roman Jäggi wegen einer Krankheit ausfiel, kam Jäggi als Stellvertreter zum "Handkuss". Er kommunizierte wochenlang im "Ernstfall-Modus" und koordinierte die Medienarbeit mit den anderen Kommunikationschefs des VBS von Bundesrat Adolf Ogi.


In seiner Zeit beim Bundesamt für Zivilschutz programmierte Jäggi (mit HTML) die erste mehrsprachige Website der Bundesverwaltung und wurde dafür sogar ausgezeichnet. Sogar der damalige VBS-Chef, Bundesrat Adolf Ogi, liess sich die Website des schweizerischen Zivilschutzes zeigen und sagte zu Roman Jäggi: "Ich verstehe nichts vom Internet, aber ich merke, dass Sie mit viel Herzblut dabei sind. So kommt das auf jeden Fall gut." Das war 1998. 


Dienst zugunsten der Allgemeinheit

Roman Jäggi war einige Jahre Informationschef des Bezirks-Feuerwerhrverbandes Olten (wo er noch heute Ehrenmitglied ist) und wurde dann Informationschef des Solothurnischen Feuerwehrverbandes. Auch hier setzte er als erster das Internet und E-Mail Newsletter ein, um zeitnah über Feuerwehrereignisse informieren zu können. 


Nach seiner obligatorischen Dienstzeit im Militär meldet sich Jäggi freiwillig zum Dienst im Kantonalen Führungsstab Solothurn. Er war dort einige Jahre im Mediendienst tätig. 


Gemeinderat, Kantonsrat und Parteifunktionär

Roman Jäggi war vier Jahre Gemeinderat in Fulenbach (Exekutive) und acht Jahre Kantonsrat (Legislative) im solothurnischen Kantonsparlament. Als Kantonsrat wirkte er in der Bildungs- und Kulturkommission. Seine träfen Voten waren bekannt. Und wenn die Medien die SVP oder einen Sachverhalt mal wieder in die rechtsextreme Ecke stellten, lächerlich machten oder ganz verschwiegen, fand Jäggi immer einen Weg, die Botschaft auf Umwegen trotzdem unter die Leute zu bringen, sei es via E-Mail Newsletter, Social Media, Inseraten oder Post in jede Haushaltung des Kantons Solothurn. Beispiel: Einmal wurde ein Leserbrief eines Nationalrats von einer Zeitung nicht veröffentlicht. Da stellte ihn Jäggi auf Facebook mit dem Hinweis: "Diesen Leserbrief wollte uns die Zeitung XY vorenthalten." Mit dem Ergebnis, dass der Leserbrief innert 24 Stunden 35'000 mal angeschaut und geteilt wurde. Hätte ihn die Zeitung publiziert, wäre er im besten Fall wohl ein paar hundert mal gelesen worden.


"Schlechte Presse können wir auch gratis haben."

Als Medienverantwortlicher der SVP Kanton Solothurn strich er einer Zeitung schon mal das gesamte Inseratebudget für ein Jahr mit der Begründung: "Schlechte Presse können wir auch gratis haben". Dann platzierte er die Inserate in Anzeigern oder Wochenblättern der Konkurrenz. Diese Gangart war für einige politische Gegner und Redaktoren natürlich ungewohnt forsch und frech. Die Intelligentesten unter den Empörten merkten aber bald, dass es Roman Jäggi unter dem Strich immer um die Sache ging, dass er schlicht und einfach unfaires Machtgehabe, Ungerechtigkeiten und Filz "von oben herab" nicht ausstehen kann. Das brachte dem SVP'ler bis heute Anerkennung, Respekt und auch Freundschaften, sogar bis weit in linke Kreise hinein. 


Pressesprecher der SVP

Nach einem Abstecher in die Privatwirtschaft (Roman Jäggi arbeitete vier Jahre bei Bracher & Partner AG in Solothurn und leitete dort den Bereich Internet und Medienarbeit) wurde er am 1. August 2004 vom damaligen Parteipräsident Ueli Maurer zum Pressesprecher der SVP Schweiz geholt. Fast vier Jahre lang kümmerte sich Roman Jäggi um die Medienarbeit der SVP, organisierte Medienkonferenzen, gab die Parteizeitung "SVP ja" heraus, entwickelte die Website der SVP Schweiz weiter und programmierte selber Internet-Auftritte für die Abstimmungskampagnen der SVP. 2007 endete die Legislatur für die SVP mit einem der grössten Wahlerfolge (29 Prozent Wähleranteile) aller Zeiten. Just am Tag der Abwahl von Bundesrat Christoph Blocher war auch der letzte Arbeitstag von Roman Jäggi bei der SVP. Er machte sich selbständig. 


Acht Jahre Selbständigkeit

Roman Jäggi gründete 2007 seine eigene PR-Agentur, die jaeggiMEDIA GmbH. Er war vor allem im politischen Bereich der Kommunikation und im Campaigning tätig, programmierte Internet-Auftritte für Ortsparteien oder Politiker von rechts bis links und versorgte Kandidaten oder Parteien mit allem, was man für Wahl- oder Abstimmungskämpfe brauchte, also Konzepte, Themen, Plakate, Flyer, Give-Aways, Leserbriefe, Wahlprospekte, Inseratevorlagen, Powerpoint-Präsentationen und vieles mehr. Im Mai 2020 zog sich Roman Jäggi als Mitinhaber und Geschäftsführer der jaeggiMEDIA GmbH zurück.


Internet-Zeitung soaktuell.ch

2012 gründete Roman Jäggi die Internet-Zeitung soaktuell.ch, weil er schon damals erkannte, dass die Zukunft der regionalen und lokalen Medien online stattfinden wird. Auch heute noch versorgt die Internet-Zeitung soaktuell.ch die Leserinnen und Leser der Region Aargau-Solothurn täglich mit Gratis-News. Roman Jäggi hat sich im Jahr 2019 vollständig aus der Internet-Zeitung soaktuell.ch zurückgezogen. 

Autor eines Kinderbuches

Früher erzählte Roman Jäggi seinen Kindern vor dem Schlafengehen immer die Geschichte von "Marder Louis", der auf der Suche nach seinen Eltern und Geschwistern viele Abenteuer erlebte. Eine Geschichte, die funktioniert hat. Schon vor vielen Jahren hat er sie deshalb aufgeschrieben. Im Jahr 2022 brachte er "Marder Louis" dann endlich als E-Book und Taschenbuch bei Amazon heraus. Mittlerweile können Kinder im gesamten deutschsprachigen Raum den Geschichten von Marder Louis lauschen und folgen.


Ein Fan guter Verkehrsinfrastruktur

Von 2016 bis im Mai 2020 arbeitete Roman Jäggi als wissenschaftlicher Mitarbeiter für die SVP-Bundeshausfraktion. Er betreute die Themen Verkehrspolitik, Telekommunikation, Medien, Wissenschaft, Bildung und Kultur. Roman Jäggi ist ein grosser Fan guter Verkehrsinfrastruktur. "Jeder Steuerfranken, den wir in die Infrastruktur investieren, ist ein Franken für die Zukunft. Für die Mobilität in einem fortschrittlichen Land wie der Schweiz sind gut ausgebaute Bahnverbindungen genau so wichtig, wie gut ausgebaute Strassen", sagt der leidenschaftliche Bahn-Pendler. "Der Zustand von Strassen und Bahnen sagt alles aus über den Zustand eines Landes", stellt Jäggi fest. "Wenn Sie im Ausland sind, schauen Sie den Zustand von Schienen und Strassen an - und Sie wissen Bescheid über den Zustand des ganzen Landes."


Seit 1. Juni 2020 ist Roman Jäggi bei der SBB tätig. Bei der SBB kann Roman Jäggi seine gesamten beruflichen Erfahrungen von der Kommunikation über die Politik und Medienarbeit bis hin zu den umfassenden Kenntnissen der Mobilität in einem der bedeutendsten Unternehmen der Schweiz einbringen. "Das ist ein Privileg und erfüllt mich jeden Tag mit Zufriedenheit", sagt Jäggi im Interview. 


Sechs Töchter

Auch privat hatte das bisherige Leben von Roman Jäggi einige Überraschungen für ihn parat. Er hat sechs Töchter. Zwei Erwachsene aus erster Ehe und vier mit Ehefrau Melanie Jäggi, mit der er seit 2008 verheiratet ist. Mit 50 Jahren bekam Roman Jäggi Zwillinge und mit 53 seine jüngste Tochter. Eine solche Grossfamilie zu haben, beruflich stark engagiert zu sein und zwischen Fulenbach und Bern zu pendeln, ist anspruchsvoll und geht nur mit einer starken Frau an der Seite. "Ich habe die Hoheit über die Fernseh-Fernbedienung in diesem Frauen-Haushalt längst abgegeben", witzelt Jäggi. Seine Familie ist denn auch alles für ihn. Er tut einiges dafür, "seinen Frauen" ein praktisches Haus, einen schönen Garten und ein optimales Leben zu ermöglichen. Gartenarbeit und sein Aquarium mit den Diskus-Fischen sind denn - neben der Familie - auch Ausgleich und Hobby zugleich. 


Dankeschön, Roman

Das Team der Internet-Zeitung soaktuell.ch, die freien Mitarbeitenden und Inserenten, danken Roman Jäggi für sein bisheriges berufliches Engagement und vor allem natürlich für den Mut, eine Internet-Zeitung zu gründen sowie den Durchhaltewillen, sie fast acht Jahre lang in einem extrem schwierigen Umfeld am Leben zu erhalten. Manche andere Online-Zeitungen sind in dieser Zeit mit viel Getöse und massenhaft Geld gestartet und leise in Armut wieder gestorben. soaktuell.ch ist immer noch da, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche.


Mai 2019

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