Eurovision Song Contest: Basel und SRG machen super Job
- Admin
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Es ist der SRG und der Stadt Basel zu gönnen. Nach einer Volksabstimmung und viel Bünzli-Kritik entwickelt sich der Eurovision Song Contest ESC zum Mega-Erfolg für die Schweiz. Hunderttausende besuchen die Stadt Basel. Die SRG glänzt mit einer technisch und inhaltlich hochkarätigen Show, die in alle Länder übertragen wird. Die ganze Schweiz ist stolz auf Basel und die SRG. Wir sagen euch herzlichen Dank.

Wenn heute Donnerstagabend der zweite Halbfinal und am Samstagabend der Final des ESC über die Bühne gehen, steht eines schon fest: Noch selten hat sich ein Land dem weltweiten Millionenpublikum dermassen gut präsentiert, wie die Schweiz. Der Grossevent wird sich lohnen, für die Stadt Basel, für die Schweiz und auch für die veranstaltende SRG.
SRG profitiert
Seien wir ehrlich: Wer von den privaten Schweizer Medien wäre in der Lage, ein solches Projekt dermassen professionell zu stemmen? Die Sender, die in den Nachrichten über die Rettung von Büsis von Bäumen berichten? Oder die Sender, deren Horizont die "Bachelorette" und "Bauer, ledig, sucht..." nicht übersteigen? Wohl kaum.
Demnächst kann das Volk über eine massive Senkung der Radio- und TV-Gebühren abstimmen, welche zur Folge hat, dass die SRG massiv geschwächt und eingeschränkt würde. Mit diesem ESC zeigt die SRG exemplarisch auf, warum man ihr die finanziellen Mittel nicht noch weiter entziehen darf. Unabhängig davon, ob man den Song Contest nun gut oder schlecht findet - die Umsetzung durch die SRG ist top. Und Qualität darf etwas kosten.
Was wir von den privaten Mitbewerbern jeden Tag serviert bekommen, ist alles andere als Qualität. Gerade deswegen mögen wir es der SRG gönnen, dass sie mit dem ESC einen Grosserfolg feiern kann. Wenn sie sich jetzt auch personell noch etwas volksnäher und breiter aufstellt, mit Mitarbeitenden in allen Funktionen, die alle politischen und gesellschaftlichen Färbungen abdecken und nicht bloss links-grün oder schwul und lesbisch ticken, würde das Vertrauen breiter Bevölkerungsteile in die SRG enorm steigen. Dort hat die SRG in den letzten Jahren viele Fehler gemacht.
Basel und die Schweiz profitieren
Eine Volksabstimmung und viel Kritik im Vorfeld mussten die Veranstalterinnen und Veranstalter in der Stadt Basel auf dem Weg zum ESC über sich ergehen lassen. Natürlich kostet der Event einen Batzen Geld. Aber der Werbeeffekt für die Stadt und die Schweiz kann heute schon als gigantisch bezeichnet werden. Hunderttausend Menschen an der Eröffnungsparade am Samstag, proppenvolle Trams und Public Viewings während dem ersten Halbfinale und fast 18'000 Menschen am Dienstagabend im Eurovision Village in der Messe Basel zeugen davon, dass die Rechnung der Organisatoren voll aufgeht. Die Kritik im Vorfeld war einmal mehr bünzlig, ungerechtfertigt und voll daneben. Und die aktuellen kritischen Töne sind "Motzen auf sehr hohem Niveau". Man kann den ESC gut oder schlecht finden, keine Frage. Man kann auch Fussballmeisterschaften oder Schwingfeste gut oder schlecht finden. Alle Grossveranstaltungen sprechen ihre Zielgruppen an. Oftmals halt unterschiedliche. Wenn man immer kritisiert und nörgelt, wenn mal die anderen dran sind, erschweren wir uns das Leben gegenseitig.
Fakt ist: Der Eurovision Song Contest ist ein regelrechter Farbtupfer in einer Zeit der negativen Nachrichten über Kriege, Zölle und Machtpolitik. Er tut uns gut. Die ewigen Schwarzseher und Nörgeler wären gut beraten, ihren Horizont einfach mal etwas zu öffnen und nicht ständig mit Scheuklappen durch die Welt zu gehen. Denn, was die SRG und die Stadt Basel da machen, ist qualitativ eine Meisterleistung, auf welche die ganze Schweiz stolz sein kann. Das muss einmal in aller Deutlichkeit so gesagt werden. Respekt.