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Ziehen Wolken am Schweizer Immobilienhimmel auf?

Die Preise für Wohneigentum steigen in der Schweiz seit Jahren. Wer vor mehr als einem Jahrzehnt ein Haus oder eine Wohnung erwarb, kann sich über einen satten Wertzuwachs freuen. Unlängst mehren sich Stimmen, die von einer Immobilienblase sprechen. Dennoch ist ein Ende der Preissteigerungen noch lange nicht in Sicht.

Symbolbild von Gerd Altmann / pixabay.com


Bis zu 50 % in etwas mehr als zehn Jahren

Ausgehend vom Jahr 2010 haben sich die Preise für Einfamilienhäuser um 40 % erhöht. Stockwerkeigentum stieg sogar um mehr als 50 % im Wert. Selbst im ersten Jahr der Corona-Pandemie verzeichnete der schweizerische Immobilienmarkt einen signifikanten Wertzuwachs. Im Durchschnitt legten die Preise für Wohneigentum um 5,5 % zu. Die hohen Kaufpreise sorgen für kuriose Verhältnisse. So beträgt die Brutto-Mietrendite für Mehrfamilienhäuser in Genf 1,5 % und in Zürich 1,8 %. Aus renditetechnischer Sicht ist der Erwerb von Unterkünften zur Vermietung in den genannten Metropolregionen eigentlich unattraktiv. Da die Rendite von 10-jährigen Bundesobligationen indes seit mehr als zwei Jahre negativ ist, erscheint die Kapitalanlage in Liegenschaften dennoch attraktiv. Experten warnen bereits seit Langem vor einer Korrektur Schon 2010 warnte der Präsident der Schweizer Nationalbank, Thomas Jordan, vor einer Immobilienblase. Seitdem steigen die Preise für Wohneigentum jedoch konstant. Eine Korrektur oder gar das Platzen der vermeintlichen Blase trat bis heute nicht ein. Daher halten sich die Experten aus der Immobilien- und Finanzwirtschaft mit konkreten Prognosen zurück. Trotzdem ändert dies nichts an der Tatsache, dass es erhebliche Risiken beim Kauf einer Immobilie gibt. Deshalb sollte vor dem Erwerb des Eigenheims unbedingt eine professionelle Immobilienbewertung vorgenommen werden. Zinsänderungsrisiko bereitet die größten Sorgen Das Schweizer Bruttoinlandsprodukt beträgt rund 706 Milliarden Schweizer Franken. Das Hypothekarvolumen hingegen beläuft sich auf 1074 Milliarden Schweizer Franken. Dieses Ungleichgewicht verdeutlicht, welch enormen Preisanstieg Wohnimmobilien in der Schweiz in den letzten Jahren verzeichneten. Im Vergleich dazu konnte die Realwirtschaft nicht mithalten. Selbiges gilt für die Entwicklung der Reallöhne. Während diese seit dem Jahr 2000 um nicht einmal 20 % zulegen konnten, stiegen die Preise für ein Eigenheim im selben Zeitraum um satte 70 %. Dies führt dazu, dass sich immer weniger Menschen die eigenen vier Wände leisten können. Das größte Risiko für eine Korrektur am Immobilienmarkt sind jedoch starke Zinsanstiege. Erhöhen sich diese signifikant, bekommen zahlreiche Schuldner finanzielle Schwierigkeiten. Dies liegt unter anderem daran, dass bei etwa 20 % der Hypotheken für selbst genutztes Wohneigentum mit einem Zinssatz von 3 % kalkuliert wurde. Dieser kalkulatorische Zinssatz sollte besser bei 5 % liegen, um das Zinasänderungsrisiko abzudecken. Der Ausblick bleibt positiv Trotz der Risiken ziehen noch keine Wolken am Schweizer Immobilienhimmel auf. Die wirtschaftliche Entwicklung bleibt positiv und die Arbeitslosenquote beträgt lediglich 2,5 % - so viel wie vor dem Jahr 2020. Zudem bleibt die Schweiz für Zuwanderer attraktiv. Prognosen zufolge soll sich die Wohnbevölkerung innerhalb der nächsten 30 Jahre um 21 % erhöhen. Somit könnte die Einwohnerzahl im Jahr 2040 die 10-Millionen-Marke knacken.

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