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Wenn Temperaturen steigen: Invasive Tiere wie die Tigermücke werden zum Problem

Tiere, die in fremden Lebensräumen heimisch werden und sich oft unkontrolliert vermehren, richten gigantische wirtschaftliche Schäden an. Ein internationales Forscher-Team unter der Leitung von Phillip Haubrock vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum schätzt die Schäden für die vergangenen 60 Jahre auf 976 Mrd. Euro. Darauf summieren sich die Verluste in der Land- und Forstwirtschaft, Schäden an der Infrastruktur und die Belastung der Gesundheitssysteme. Im gleichen Zeitraum lagen die Ausgaben für Maßnahmen gegen invasive Arten weltweit bei etwa 84 Mrd. Euro.

Agyptische Tigermücke (Bild: Bild von WikiImages / pixabay.com)


Mückenart eine der Schlimmsten

Zu den Hauptübeltätern gehört die Ägyptische Tigermücke (Aedes aegypti). Sie ist Hauptüberträgerin des Gelb-, Dengue- und Zika-Fiebers sowie einiger anderer Viruserkrankungen. Ursprünglich wahrscheinlich in Afrika beheimatet, wurde das Insekt durch den Menschen in andere Erdteile verschleppt. Heute ist sie weltweit in den Subtropen und Tropen verbreitet - einzelne Funde wurden sogar in Südspanien, Griechenland und der Türkei bestätigt. "Invasive Arten sind eine enorme Bedrohung für die biologische Vielfalt", warnt Haubrock.


"Sie verändern unter anderem Lebensräume und entziehen einheimischen Tieren Nahrung und Ressourcen - zusätzlich zu dieser Schädigung der Ökosysteme sind sie aber auch einfach teuer." Werden die Auswirkungen invasiver Arten auf die Umwelt erkannt, haben sie sich oft schon fest eingebürgert und seien weitverbreitet. Haubrock: "Es ist schwierig, Entscheidungsträger davon zu überzeugen, in etwas zu investieren, das noch kein Problem darzustellen scheint. Aber unsere Forschung zeigt deutlich, wie wertvoll ein vorbeugender Ansatz wäre."

Gefahr durch Frosch und Schlange

Ein weiteres Beispiel ist die Braune Nachtbaumnatter (Boiga irregularis). Sie kam durch Einschleppungen auf die westpazifische Insel Guam. Durch das Fehlen natürlicher Feinden vermehrten sich die Schlangen sehr schnell. Heute leben auf der Insel mehr als 10.000 Individuen pro Quadratkilometer. Die Auswirkungen auf die Fauna der Insel sind verheerend. Innerhalb weniger Jahre waren viele Vogelarten und andere Kleintiere der Insel, die als Beutetiere der Schlange in Frage kamen, ausgestorben oder gefährdet.


Als Folge der weitreichenden Ausrottung der Vögel - und damit von wichtigen Samenausbreitern - ist nun auch die Flora Guams bedroht. "Gemeinsam mit dem Nordamerikanischen Ochsenfrosch (Lithobates catesbeianus) ist die Braune Nachtbaumnatter von 1986 bis 2020 verantwortlich für einen weltweiten finanziellen Schaden von knapp 16 Mrd. Euro, heißt es.

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