Umsätze im Schweizer Detailhandel sinken rapide, während die Bevölkerung wächst
Die um Verkaufs- und Feiertagseffekte bereinigten Detailhandelsumsätze sind im April 2023 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat nominal um 1,3% gefallen. Saisonbereinigt sind die nominalen Detailhandelsumsätze gegenüber dem Vormonat um 2,0% zurückgegangen. Dies zeigen die provisorischen Ergebnisse des Bundesamtes für Statistik (BFS).
Die realen, ebenfalls um Verkaufs- und Feiertagseffekte bereinigten Detailhandelsumsätze sind im April 2023 im Vorjahresvergleich um 3,7% gefallen. Die reale Entwicklung berücksichtigt die Teuerung. Gegenüber dem Vormonat sind die realen Detailhandelsumsätze saisonbereinigt um 2,0% zurückgegangen.
Detailhandel ohne Tankstellen
Bereinigt um Verkaufs- und Feiertagseffekte verzeichnete der Detailhandel ohne Tankstellen im April 2023 gegenüber April 2022 einen Rückgang des nominalen Umsatzes von 1,2% (real -3,7%). Der Detailhandel mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren verbuchte eine Abnahme des nominalen Umsatzes von 0,3% (real -4,8%), während der Nicht-Nahrungsmittelsektor ein nominales Minus von 1,6% registrierte (real -2,8%).
Saisonbereinigt verbuchte der Detailhandel ohne Tankstellen im April gegenüber dem Vormonat einen nominalen Umsatzrückgang von 2,4% (real -2,4%). Der Detailhandel mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren verzeichnete einen nominalen Umsatzrückgang von 1,9% (real -1,7%). Der Nicht-Nahrungsmittelsektor registrierte ein nominales Minus von 2,3% (real -1,8%).
Zurückhaltung beim Geld ausgeben oder Einkaufen im Ausland
Es gibt eigentlich nur zwei Gründe für diese rückläufige Entwicklung: Entweder geben die Schweizerinnen und Schweizer wegen den gestiegenen Preisen weniger Geld aus (was bei Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren eher unwahrscheinlich ist) oder sie kaufen wieder vermehrt im grenznahen Ausland ein. Lesen Sie dazu unseren Artikel "Wegen Migros & Co. nimmt Einkaufstourismus wieder zu". Das Bundesamt für Statistik stützt damit die Aussagen der Internet-Zeitung soaktuell.ch, wonach Schweizerinnen und Schweizer wegen hohen Preisen und Sortimentsumbauten wieder in Schaaren über die Grenzen einkaufen gehen. Sie werden förmlich dazu getrieben.
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