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Neue Glücksspiellizenzen und mehr Online Spielotheken: Was ändert sich in der Schweiz?

Ab 2025 gibt es in der Schweiz nicht nur zwei neue, lokale Spielbanken, sondern auch so viele Online Spielotheken wie noch nie zuvor. Damit entschied der Bundesrat 2023, das Glücksspielwesen im Land zu erweitern. Wo die neuen Locations eröffnen, welche Spielbank ihre Tore für immer schliesst und wer nun offiziell Online Angebote verbreiten darf, haben wir nachfolgend genauer zusammengefasst.


Symbolbild von Noémie Cauchon / unsplash.com


Online Casinos in der Schweiz bleiben unter staatlicher Kontrolle

Erstmals entschied man sich in der Schweiz, zwölf Lizenzen für Online Glücksspiel zu vergeben, so viele wie niemals zuvor. Nicht geändert hat sich die Monopolstellung – nur Betreiber von niedergelassenen Spielbanken dürfen offiziell auch bei erweiterter Lizenz ins Online-Geschäft einsteigen. Ein Fakt, den erfahrene Casinoexperten wie Tom Grisper bedauern. Profis wie er sind zu Recht der Ansicht, dass legal geführte Krypto Casinos Schweiz, Österreich und andere Monopolmärkte bereichern könnten.


Ein Blick nach Deutschland zeigt, dass man hier einen anderen Weg eingeschlagen hat. Keine der staatlichen Spielbanken bei den Deutschen ist gleichzeitig für Online Glücksspiel zuständig. Stattdessen erfolgt die Lizenzvergabe unter Einhaltung bestimmter Gesetzesvorschriften.


Umfangreicher ist das Spieleangebot der Schweizer Online Spielotheken, wenn wir das erneut mit dem deutschen Beispiel vergleichen. Von progressiven Jackpots bis hin zu Tischspielen ist hier alles erlaubt. Wie hoch die möglichen Einsätze sind, hängt von der Art der Lizenz ab. Casinos mit einer A-Lizenz müssen ihre Maximaleinsätze an Spielautomaten auf 25 CHF beschränken. Künftig wird Online-Glücksspiel von folgenden Spielbanken in der Schweiz ermöglicht:


  • Casino Zürichsee AG (Lizenzverlängerung)

  • Casino St. Moritz AG (neue Lizenz)

  • Casino de Montreaux SA (Lizenzverlängerung)

  • Casino du Lac Meyrin SA (Lizenzverlängerung)

  • Grand Casino Baden AG (Lizenzverlängerung)

  • Casino Davos AG (Lizenzverlängerung)

  • Airport Casino Basel (Lizenzverlängerung)

  • Grand Casino Kursaal Bern AG (Lizenzverlängerung)

  • Casino Locarno SA (neue Lizenz)

  • Casino Interlaken AG (Lizenzverlängerung)

  • Casino Lugano SA (Lizenzverlängerung)

  • Grand Casino Luzern AG (Lizenzverlängerung)


22 Konzessionen für den Weiterbetrieb ab 2025 vergeben

Ende 2024 enden die bis dahin gültigen 21 Glücksspiellizenzen für Schweizer Spielbanken. Ab dem Jahr 2025 gelten dann 22 Konzessionen, in Schaffhausen wird der Betrieb endgültig eingestellt. Ob es in der Zone zukünftig wieder ein Spielbankangebot geben wird, möchte der Bundesrat erst im Jahr 2028 entscheiden, wenn der Casinolandschaftsbericht erstellt wurde. Aufgeteilt sind die 22 Lizenzen in zehn A-Konzessionen sowie 12 B-Konzessionen.


Die Ausschreibung begann bereits 2022, insgesamt gingen bei der ESBK 29 Gesuche ein. Für Wallis, St. Gallen, Lausanne und Basel gab es mehr als eine Bewerbung, das Marktpotenzial entschied abschliessend für die Ablehnung bzw. Bewilligung der Lizenzen. In den Zonen mit doppelten Bewerbern konnten sich die bereits etablierten Konzessionsinhaber durchsetzen, lediglich in Lausanne darf die Projekt Casino Prilly AG neu durchstarten und ein zusätzliches Angebot eröffnen.


In Schaffhausen plante die Swiss Casinos Gruppe die Verlängerung ihrer Lizenz zu beantragen, verzichtete schliesslich aber darauf (zugunsten eines neuen Standorts in Winterthur). Für Schaffhausen ging ein Gesuch der MW Management & Event AG ein, wurde aber zurückgezogen. Grund hierfür war, dass der Antrag unvollständig war und nicht die gesetzlichen Bestimmungen der ESBK erfüllte.


Neue Spielbank in der Lokstadt soll Freizeitangebot für Schweizer erweitern

Eine der neuen Spielbanken wird im Quartier Lokstadt in Winterthur eröffnet, die Halle Rapide wird das neue Zuhause des Spielangebots. Künftig werden hier die rund 70 Mitarbeiter von Schaffhausen ihrem Beruf nachgehen, insgesamt entstehen allerdings 120 Arbeitsplätze. Für die Bewohner der Region von Bedeutung, denn der Arbeitsmarkt erweitert sich dadurch deutlich.


Die Durchgangshalle wurde bislang als Begegnungsstätte mit Food-Trucks und Bars genutzt, das Konzept soll erhalten bleiben. Swiss Casinos intensivierte hierfür die Zusammenarbeit mit dem Hotel Radisson RED und Ina Invest, sodass sich für die Schweizer in diesem Bereich wenig ändert.


Der Stadtpräsident äusserte sich positiv über das zu erwartende Casino. Nicht nur die Entstehung neuer Jobs ist für die Bewohner von Lokstadt von Bedeutung, auch die Erweiterung des kulturellen Angebots kann punkten. Künftig könnte Winterthur dadurch aus für Touristen ein interessanter Ort werden, da Glücksspielbetriebe längst nicht nur von Schweizern genutzt werden.


Neueröffnung der Spielbank in Lausanne für 2025 geplant

Regelmässige Events, Veranstaltungen und ein grundlegendes Glücksspielangebot soll es ab 2025 auch in Lausanne geben. Ursprünglich bewarb sich die Kursaal Bern AG für den Standort, der Bundesrat vergab die Konzession aber an die Projet Casino Prilly SA. Der Betreiber kündigte bereits an, ab dem Jahr 2025 das Grand Casino Prilly zu eröffnen und die Region um Malley zu verändern. In der direkten Umgebung des geplanten Betriebs befinden sich zahlreiche Hotels und ein guter Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr. Die Betreiber sprechen vollmundig von einer bedeutenden Standortweiterentwicklung und haben hohe Erwartungen:


  • Ein Investitionsvolumen von CHF 26.9 Millionen ist geplant

  • Ab 2027 rechnet man mit 250.000 Besuchern pro Jahr

  • Das Spielangebot soll 220 Automaten und je elf progressive Jackpots und Spieltische beinhalten

  • Es wird mit bis zu 120 neuen Arbeitsplätzen gerechnet

  • Die Gemeindeeinnahmen sollen bei CHF 300.000 liegen

  • Für die AHV möchte man bis zu CHF 28.2 Millionen einnehmen

  • Der Kanton soll mit CHF 800.000 pro Jahr profitieren

  • Gemeinnützige Einnahmen für Prilly sollen bei mindestens CHF 450.000/Jahr liegen


Die neue Spielstätte soll im Herzen von Malley liegen, angrenzend an Prilly, Lausanne und Renens. Da dort ohnehin bereits am Tilia-Komplex gebaut wird, entschloss man sich zur Integration in das geplante Gebäude. Damit wird nicht nur die Stadtentwicklung unterstützt, sondern auch auf zusätzliche Bauarbeiten und Baustellen verzichtet. Die erfahrenen Konzessionäre betreiben nicht die erste Spielbank in der Schweiz, das Vorhaben wird auf Kantonebene begrüsst. Ob die gewünschten Zahlen realisierbar sind, wird sich spätestens 2028 beim ersten Zwischenbericht zeigen.


Fazit: Casinolandschaft in der Schweiz wird erweitert

Obwohl es zwei weitere Online-Konzessionen sowie zwei gänzlich neue Standorte in der Schweiz ab 2025 geben wird, hat sich bei der Bundesratsentscheidung nicht viel verändert. Die bisherigen Betreiber wurden in den meisten Fällen bevorzugt, man setzt im Land auf die Fortführung des etablierten Konzepts.


Der Wegfall von Schaffhausen war zu erwarten, der Standort erwies sich bereits in den letzten Jahren als nicht wirtschaftlich genug. Aus Sicht der Mitarbeiter ist es ein Segen, dass sie ihre Jobs nicht verlieren, sondern in Winterthur weiter unter der gleichen Führung arbeiten können. Denkbar ist allerdings, dass es 2028 noch einmal Änderungen gibt, denn dann wird der erste Lagebericht durch die ESBK gesichtet.


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