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"Lockdowns" hinterlassen Spuren: 89400 Geburten im Jahr 2021

Gemäss den provisorischen Ergebnissen 2021 der Statistik der Bevölkerung und Haushalte des Bundesamtes für Statistik (BFS) wuchs die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz per Ende 2021 gegenüber dem Vorjahr um 0,8% auf über 8,7 Millionen Personen. Mit 89 400 Lebendgeburten wurde gemäss der Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung 2021 ein Höchstwert seit 1972 registriert. Bei den Eheschliessungen und Scheidungen war eine Zunahme zu beobachten, während die Zahl der Todesfälle zurückging.


BFS

Symbolbild von Dieter Schütz / pixelio.de


Am 31. Dezember 2021 umfasste die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz 8 736 500 Personen, gegenüber 8 670 300 Ende 2020 (+66 200 Personen; +0,8%). Die Bevölkerungszunahme fiel damit etwas stärker aus als 2018, 2019 und 2020 (+0,7%).


Höchststand bei den Lebendgeburten

2021 verzeichnete die Schweiz 89 400 Lebendgeburten. Das sind 3500 bzw. 4,1% mehr als 2020 (+3200 bzw. +3,7% gegenüber 2019). Damit wurde bei der Anzahl Lebendgeburten ein Höchststand seit 1972 erreicht. Die Zunahme um 4,1% ist die höchste seit 1988. Januar bis April sowie August bis Dezember waren 2021 die geburtenstärksten Zeitspannen, was bedeutet, dass die meisten Kinder im Zeitraum von April bis Juli 2020 und von November 2020 bis März 2021 gezeugt wurden.


Die Zahl der während der beiden geburtenstärksten Zeitspannen registrierten Geburten fiel zudem höher aus als die Anzahl Geburten in den entsprechenden Zeiträumen im Jahr 2019. Gemäss den provisorischen Zahlen lag die durchschnittliche Anzahl Kinder pro Frau 2021 bei 1,51 gegenüber 1,46 im Jahr 2020 (2019: 1,48). Mit Ausnahme von Nidwalden und Obwalden verzeichneten alle Kantone einen Geburtenanstieg.


Anzahl Todesfälle nach wie vor hoch

Im Jahr 2021 war die Lage zwar besser als im Vorjahr, dennoch fiel die Anzahl Todesfälle immer noch deutlich höher aus als 2019 (+3300 bzw. +4,9% gegenüber 2019). 2021 sind in der Schweiz 71 100 Menschen gestorben. Dies sind 5100 weniger als im Vorjahr (–6,7%). In den meisten Kantonen wurde zwischen 2020 und 2021 ein Rückgang der Todesfälle verbucht. Lediglich in den Kantonen Luzern, Schwyz, Graubünden, Thurgau, Uri, Zug und Nidwalden war eine Zunahme der Todesfälle zu beobachten.


Der Geburtenüberschuss – die Differenz zwischen Geburten und Todesfällen –, der 2020 infolge der gestiegenen Anzahl Todesfälle stark zurückgegangen war, stieg 2021 wieder auf 18 300 Personen an (2019: 18 400). In den Kantonen Schaffhausen, Graubünden, Glarus, Jura und Tessin war der Geburtenüberschuss negativ, d.h. es starben mehr Menschen als Kinder geboren wurden.


Höhere Lebenserwartung

Die Lebenserwartung ist erneut gestiegen. 2021 betrug die Lebenserwartung bei Geburt bei den Männern 81,7 Jahre gegenüber 81,1 Jahren im Vorjahr. Die Lebenserwartung der Frauen nahm ebenfalls zu, und zwar von 85,2 Jahren (2020) auf 85,7 Jahre (2021). Die Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren erhöhte sich bei den Männern auf 19,9 Jahre und bei den Frauen auf 22,7 Jahre (+0,6 bzw. +0,5 Jahre gegenüber 2020). Während bei den Männern die Lebenserwartung bei Geburt im Vergleich zu 2019 um 0,2 Jahre und jene im Alter von 65 Jahren um 0,1 Jahre zurückging, ist bei den Frauen die Lebenserwartung bei Geburt um 0,1 Jahre gestiegen und jene im Alter von 65 Jahren unverändert geblieben.


In den meisten Kantonen ist die Lebenserwartung bei Geburt bzw. im Alter von 65 Jahren gestiegen. Demgegenüber war die Lebenserwartung in Kantonen mit einer Zunahme an Todesfällen bei den Männern und/oder Frauen weiterhin rückläufig.


Mehr Eheschliessungen, aber auch mehr Scheidungen

Im Jahr 2021 wurden 36 200 Ehen geschlossen, 3,0% mehr als 2020 (–7,1% gegenüber 2019). Das Durchschnittsalter der Männer bei der Erstheirat blieb unverändert bei 32,2 Jahren, während jenes der Frauen von 30,2 Jahren (2020) auf 30,3 Jahre (2021) leicht zunahm. Nicht in allen Kantonen ist die Zahl der Eheschliessungen gegenüber dem Vorjahr gestiegen. In Uri, Basel-Landschaft, Luzern, Aargau, Jura, Nidwalden, Graubünden, Schaffhausen und Obwalden war die Anzahl Eheschliessungen rückläufig.


2021 wurden 17 000 Scheidungen ausgesprochen. Dies entspricht einer Zunahme um 5,1% im Vergleich zum Vorjahr (+0,9% gegenüber 2019). Die durchschnittliche Ehedauer bei der Scheidung erhöhte sich zwischen 2020 und 2021 von 15,6 auf 15,7 Jahre, was darauf hindeutet, dass sich mehr lang verheiratete Paare scheiden liessen. Bei Fortsetzung der 2021 beobachteten Trends lässt sich provisorisch schätzen, dass zwei von fünf Ehen (41,6%) eines Tages mit einer Scheidung enden.


Nicht in allen Kantonen nahm die Zahl der Scheidungen zu. Schwyz, St. Gallen, Jura, Bern, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden verbuchten weniger Scheidungen als 2020.


Wanderungssaldo nimmt ab

2021 verzeichnete die Schweiz 165 600 Einwanderungen (22 300 schweizerische und 143 300 ausländische Staatsangehörige) sowie 114 600 Auswanderungen (28 700 bzw. 85 900). Die Zahl der Ein- und Auswanderungen stieg im Vergleich zu 2020 um 1,5% bzw. 4,8%. Der Wanderungssaldo ging dadurch von 53 800 im Jahr 2020 auf 51 000 im Jahr 2021 zurück (–5,3%).


Im Jahr 2020 wanderten Schweizer Staatsangehörige im Vergleich zum Vorjahr seltener ein (–12,5%) als aus (+11,5%). Bei den Ausländerinnen und Ausländern nahmen sowohl die Einwanderungen als auch die Auswanderungen zu (+4,0% bzw. +2,7%).

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