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Inflation: Jeder Zweite vergleicht jetzt häufiger Preise

Die Inflation zieht an, deshalb vergleicht nun die Hälfte der Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz öfter die Preise. Besonders stark reagieren die Romands und die Bevölkerung mit tieferem Einkommen. Eben diese rechnen auch mit schneller steigenden Lebenshaltungskosten. Das zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag von Digitec Galaxus. Die Bandbreite der Preise geht in diesen Tagen freilich nicht auseinander – zumindest nicht im Internet.


Digitec Galaxus AG

Grafik zVg. von Digitec Galaxus AG


Inflation ist, wenn du 50 Franken für den 40-Franken-Haarschnitt bezahlst, den du für 30 Franken bekamst, als du noch Haare hattest. Nach drei Jahrzehnten stabiler Preise meldet sich auch hierzulande die Teuerung zurück. Die Schweiz ist zwar dank des starken Frankens bisher sanfter durch die Inflationswogen gesegelt als sämtliche anderen europäischen Länder, dennoch beschäftigt die Inflation auch die hiesige Bevölkerung.


Gemäss einer repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts GfK im Auftrag von Digitec Galaxus rechnet mehr als die Hälfte der Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz für dieses Jahr mit 2 bis 5 Prozent höheren Preisen. Jeder bzw. jede sechste erwartet sogar Teuerungsraten jenseits der 5-Prozent-Marke. Zum Vergleich: Die Experten der ETH-Konjunkturforschungsstelle KOF sagen fürs laufende Jahr eine durchschnittliche Inflation von 2,6 Prozent voraus. Im Juni lag der Wert bei 3,4 Prozent.


Pessimistisch sind gemäss Umfrage vor allem ältere Semester: Fast ein Viertel von ihnen hält dieses Jahr eine Inflation von über 5 Prozent für realistisch. Kein Wunder, erinnern sich diese doch an die Auswirkungen der hohen Teuerung in den 1970ern und 1990ern. Eher getrübt sind auch die Aussichten der Romands sowie der Befragten mit tieferen Einkommen: Letztere trifft die Inflation überdurchschnittlich hart, weil Heizöl, Gas, Benzin oder Diesel einen grösseren Teil ihres Haushaltsbudgets ausmachen. In Deutschland und Österreich hat sich derweil die Mehrheit der Befragten mit Inflationsraten von über 5 Prozent abgefunden.


Preisbots ebnen den Preisdschungel

Die Schweizer Bevölkerung reagiert auf die steigenden Preise, indem sie nun beim Einkauf öfter die Angebote miteinander vergleicht: Gut jeder bzw. jede Zweite achtet jetzt bei der Autofahrt stärker auf die Spritpreise, sucht den billigsten Flug nach Teneriffa oder öffnet zwei Dutzend Tabs, bis die Windeln in Aktion im Warenkorb landen.


Besonders stark beeinflusst die erwartete Inflation das Verhalten der Romands und der Bevölkerung mit tieferen Löhnen: In der Westschweiz gaben 6 von 10 Befragten an, dass sie nun öfter Angebote vergleichen. Dasselbe gilt für die Befragten mit einem monatlichen Brutto-Haushaltseinkommen von unter 7000 Franken. Ennet der Grenze in Deutschland und Österreich vergleichen nun sogar 8 von 10 Befragten öfter die Preise.


Zumindest beim Shopping im Internet bedeutet die Teuerung aber nicht, dass dadurch die Bandbreite der Preise grösser wird: «Die Preise für Zahnbürsten, Katzenfutter oder Handys sind im Internet so dynamisch und leicht zu vergleichen, dass Händler die höheren Preise im Einkauf nicht eins zu eins ihrer Kundschaft weiterreichen können», sagt Hendrik Blijdenstein, der als Chief Commercial Officer für den Ein- und Verkauf bei Galaxus verantwortlich ist. «Würde es trotzdem einer versuchen, würde er auf seiner Ware sitzenbleiben.» Eine Ausnahme seien knappe Güter: So gab es in den vergangenen Monaten etwa große Preisunterschiede bei Grafikkarten oder Spielekonsolen.


Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen

14 von 100 Befragten gaben in der Umfrage ebenfalls an, dass sie Dinge nun früher einkaufen, weil sie mit steigenden Preisen rechnen. Besonders oft tun dies Junge, Männer und Romands. Die Überlegung dahinter: Wenn die Packung Müsliriegel heute 10 Franken kostet, und Ende Jahr womöglich 12, dann lege ich mir meinen Notvorrat lieber jetzt schon an. In Deutschland und Österreich zieht schon jeder bzw. jede vierte solche Schlüsse.

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