Geld sparen: Krankenkassenwechsel nicht immer notwendig
Die Krankenkassenprämien steigen - daran haben sich Schweizerinnen und Schweizer längst gewöhnt. Doch nicht selten stellen die Kosten Versicherte vor ernsthafte finanzielle Schwierigkeiten. Insbesondere in Krisenzeiten ist der Wunsch nach Ersparnissen bei laufenden und unvermeidbaren Kosten gross.

Symbolbild von Sigrid Rossmann / pixelio.de
Die obligatorische Grundversicherung kann jedes Jahr per 1. Januar gewechselt werden. Ein Kündigungsschreiben muss der aktuellen (alten) Krankenkasse bis 30. November vorliegen. Wer mit einer 300 Franken Franchise in einem Standard-Tarif mit freier Arztwahl versichert ist, kann die Versicherung auch zum 1. Juli kündigen. Die Kündigungsfrist erhöht sich dabei auf drei Monate.
Sparen mit HMO-, Hausarzt-, oder Telmed-Modell
Nur weil man die Krankenversicherung wechseln kann, heisst das nicht gleichzeitig, dass man es auch tun muss, um bei den Prämien zu sparen. Im Rahmen der Grundversicherung bieten fast alle Schweizer Versicherungsgesellschaften alternative Modelle an.
Während im teuren Standardmodell freie Arztwahl besteht, ist im Hausarztmodell der Hausarzt immer der erste Ansprechpartner. Im Telmed-Modell müssen sich Versicherte zuerst an eine telefonische Beratungsstelle wenden. Beim HMO-Modell führt der Weg zuerst in eine Praxis der Health Maintenance Organization (Gesundheitserhaltungsorganisation).
Wer mit entsprechenden Einschränkungen kein Problem hat, kann ohne Probleme bis zu 30% bei den jährlichen Krankenkassenprämien sparen.
Weitere Ersparnisse durch höhere Franchise möglich
Die Franchise legt fest, in welcher Höhe sich Versicherte selbst an Behandlungskosten beteiligen müssen. Die insgesamt sechs Optionen liegen zwischen 300 und 2500 Franken pro Jahr. Darüber hinaus anfallende Kosten übernimmt die Versicherung unter Berücksichtigung des Selbstbehalts in Höhe von 10 Prozent.
Wer eine höhere Selbstbeteiligung in Kauf nimmt, kann noch einmal rund 100 Franken monatlich sparen. Berechnet man das alternative Modell mit ein, sind bis zu 60 Prozent Ersparnis drin.
Ob sich der Krankenkassenwechsel rechnet, lässt sich am besten über einen unabhängigen Online-Vergleichsrechner ermitteln. Viele Portale bieten auch kostenlose Kündigungsvorlagen und einen gratis Wechselservice an.
Vorsicht bei Zusatzversicherungen
Wer bereits eine Zusatzversicherung besitzt, um mehr Wahlfreiheit und Leistung in verschiedenen medizinischen Bereichen zu geniessen, sollte bei Kündigung und Wechsel vorsichtig sein. Beim Abschluss einer neuen Versicherung muss gegebenenfalls erneut ein Gesundheitsfragebogen ausgefüllt werden. Einen gesetzlichen Anspruch auf Aufnahme in eine Zusatzversicherung haben Versicherte nicht.
Wie kommt es zu Prämienunterschieden?
Neben den Franchisen und Modellen spielen auch der Wohnkanton und die jeweilige Prämienstufe eine Rolle. Weil Versicherte in den Städten oft mehr Leistungen in Anspruch nehmen als die Landbevölkerung, dürfen die Versicherungen je nach Kanton bis zu drei Prämienregionen ansetzen. Zudem wirkt sich das Alter auf die Höhe der Prämien aus. Auch hier gibt es drei Prämienstufen: Babys und Kinder bis 18 Jahre, junge Erwachsene zwischen 19 und 25 Jahren sowie Erwachsene ab einem Alter von 26 Jahren.