Fußball - Big Business
Fußball ist Big Business - doch warum ist das eigentlich so? Millionen und Milliarden werden durch etwas generiert, das im Kern daraus besteht, einen Ball in Tore zu schießen. Wie konnte es soweit kommen und welche Aspekte sind daran beteiligt, dass wir heute über Weltmeisterschaften in Katar reden und Investorengruppen Fußballvereine übernehmen, Staatsoberhäupter aus anderen Ländern Verantwortung für Vereine tragen usw.? Welche Faktoren diesbezüglich eine Rolle spielen und warum Fußball in dieser Hinsicht eine solche Attraktivität ausstrahlt, ist Gegenstand dieses Artikels.

Symbolbild von 3D Animation Production Company / pixabay.com
Verkaufszahlen und Beliebtheit
Fußballspiele sind in den großen Ligen Europas meistens ausverkauft und meistens schon Wochen und Monate im Voraus. Kaum ein anderer Sport bzw. kaum ein anderes Business schafft es, Millionen von Menschen zu bewegen. Im wahrsten Sinne des Wortes zu bewegen, denn die Millionen Fans jubeln nicht nur vor den TV-Geräten. Sie nehmen teilweise auch unglaubliche Strecken in Kauf, um ihrer Mannschaft überall nahe zu sein. Letztlich erhalten die Vereine dadurch auch sehr viele Möglichkeiten, um Einnahmen zu generieren. Da sind die Ligaspiele, Partien in der Champions League, Freundschaftsspiele, Testspiele, Pokalspiele – selbst Tickets für Trainings kann man mittlerweile erwerben. Insofern haben sich Vereine durch deren Geschichte, Spieler, Werte eine eigene Goldgrube geschaffen. Die Fans wollen sich mit dem Geschehen des Vereins identifizieren – und zahlen dafür dann auch.
Merchandise
Dass man mit Merchandise Geld verdienen kann, muss man Marken wie Adidas oder Nike vor allem nicht mehr erzählen. Vor allem treten die besagten Marken diesen Beweis an – und das schon seit Jahrzehnten. Vereine und Verbände haben unzählige Möglichkeiten, wertvolle Dinge zum Verkauf anzubieten. Wertvoll im Sinne von brauchbar für Millionen von Fans, welche sich Trikots, Tassen, Möbelstücke, Taschen, Jacken, Hosen ihres Vereins besorgen. Es gibt inzwischen wohl kein Accessoire in der Welt des Fußballs, welches es nicht gibt. Insofern ist Merchandising ein Motor für den Fußball und auch ein Grund, warum viele Vereine weltweit so rentabel wirtschaften können. Die sozialen Medien helfen diesbezüglich natürlich mit, denn sie erleichtern es den Vereinen, Kontakt zu den Fans aufzunehmen. Das Marketing hat dadurch ein anderes Level erreicht und ein Verein schafft es umso besser, die eigenen Produkte an den Mann oder an die Frau zu bringen.
Spiele und Wetten
Wenn Sie die neusten Fußball-Updates verfolgen oder schauen, welche Fußball-Trends existieren, dann sind Sie mit Sicherheit auch schon auf diverse Spiele oder Sportwetten gestoßen. Letztlich generiert auch dieser Markt rund um den Profifußball Unsummen. Millionen von Fans geben Millionen von Euro für Sportspiele aus, welche sich an diversen Konsolen spielen lassen. Doch welcher Fußball-Fan hat in seinem Leben noch nie gewettet? Es geht blitzschnell und schon hat man eine Möglichkeit, aus zehn Euro potenziell tausend zu machen. Wettanbieter haben sich inzwischen als Sponsoren eingekauft und besagte Anbieter gibt es wie Sand am Meer. Ein Grund mehr, warum Fußball „Big Business“ ist.
Jugendfußball
Fußball ist beliebt und das nicht nur bei den Älteren. Kinder beginnen im frühen Alter mit dem Fußballspielen und so verdienen Schulen und Fußballvereine sehr viel Geld damit, indem sie Einnahmen von den Mitgliedern einziehen oder beispielsweise Fußballcamps organisiert werden. Wenn Sie in den letzten Monaten aber Fußball schauen, wird Ihnen aufgefallen sein, wie jung die Akteure teilweise werden. Und so ist es keine Seltenheit mehr, wenn in Europas Top-Ligen 15-Jährige oder 16-jährige Teenager Tore schießen und sich mit den älteren Spielern messen. Dafür müssen Vereine letztlich immer mehr Geld investieren. Der Markt wird umkämpfter und die Vereine legen teilweise sehr viel Geld auf den Tisch, um die jungen Talente möglichst früh an sich zu binden. Dadurch wird wiederum Nachfrage geschaffen, welches für Angebot sorgt – und so weiter. Für junge Talente wird es immer attraktiver, in den Fußball einzusteigen, weil sie mit 15 oder 16 Jahren schon potenziell dazu in der Lage sind, ein Leben im Luxus zu leben. Leider geben sie dadurch auch häufig einen Teil ihrer Kindheit oder Jugend auf, trennen sich im frühen Alter von den Eltern oder werden im schlimmsten Fall von Verein zu Verein herumgereicht.
Investments
Letztlich wird Fußball weltweit zu einem lukrativen Nährboden für Investitionen. So gibt es in Deutschland mit Dietmar Hopp, Bayer, Red Bull oder VW schon einige Investoren bzw. Konzerne, welche Vereine unterstützt haben. In England gibt es noch reichlich mehr Vereine, die in den Händen von Investoren sind. Sie pumpen damit auch viel Geld auf den Markt und sorgen dafür, dass die Investment-Blase des Fußballs immer größer wird. Insofern sind Ihnen in den Fußball-Streams vielleicht die einen oder anderen gut gekleideten Herren auf der Tribüne aufgefallen, die sich beispielsweise in der Premier League für einen Klub verantwortlich zeichnen, während sie in den USA noch in der NFL involviert sind. Es ist davon auszugehen, dass diese Entwicklung in Zukunft dafür sorgen wird, dass immer mehr Vereine in die Hände von Investoren geraten. Dadurch entstehen natürlich auch Brennpunkte und Auseinandersetzungen mit den Fans, welche sich meistens gegen einen Investor und Veränderungen hin zur Kommerzialisierung wehren und dagegen stemmen.