aves Kanton Solothurn: Für eine sichere und unabhängige Stromversorgung
Die aves Solothurn hat sich an ihrer diesjährigen Generalversammlung, nebst den statutarischen Geschäften, vor allem mit der Versorgungssicherheit auseinandergesetzt. Einerseits informierte Werner Meier, Delegierter des Bundesrats für wirtschaftliche Landesversorgung, zum Thema «Gas und Strom: wo stehen wir? » Andererseits genehmigte die Versammlung ein Grundsatzpapier mit dem Titel «Aktuelles aves-Statement zu Versorgungssicherheit und Kernenergie».
aves SO
Kantonsrätin Sibylle Jeker ersetzt den zurückgetretenen Hugo Schumacher im Vorstand von aves. (Bild: SVP SO)
In einem ersten Teil informierte Werner Meier, Delegierter des Bundesrats für wirtschaftliche Landesversorgung, die Anwesenden über den Aufbau und die Aufgaben der wirtschaftlichen Landesversorgung.
Spannend ist diese Organisation vor allem, weil nebst den Bundesangestellten im Bundesamt für
wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) etwa 250 Milizkader die Bewirtschaftungsmassnahmen für
lebenswichtige Güter und Dienstleistungen definieren. Die Vertreter der Wirtschaft sind wichtig, weil sie sehr oft Probleme und Herausforderungen in ihren Märkten frühzeitig erkennen und die Wirtschaft im Bedarfsfall die Massnahmen auch umsetzt. In einem zweiten Teil ging der Referent auf die aktuellen Herausforderungen im Bereich Strom und Gas ein. Die drohende Strommangellage ist insbesondere seit dem Scheitern des Rahmenabkommens der Schweiz mit der Europäischen-Union ein Thema. Der Krieg in der Ukraine verschärft nun die Situation in den Bereichen Strom und Gas zusätzlich.
Grundsatzpapier zur Versorgungssicherheit und Kernenergie
Die aves Solothurn postuliert die «Versorgungssicherheit» schon länger als eine der vier Säulen, auf denen eine vernünftige Energiepolitik basieren soll. Mit dem zunehmenden Risiko einer Stromknappheit im Winter und mit den steigenden geopolitischen Unsicherheiten ist das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Versorgungssicherheit in der Schweiz schlagartig gewachsen. Eine Strategie in dieser Lage ist, Bandenergie zu stärken, die auch im Winter zur Verfügung steht. In der Schweiz ist dies die Laufwasserkraft sowie die Kernenergie. Die Kernenergie generiert jahreszeiten- und wetterunabhängig Bandenergie – und dies ohne CO 2 -Ausstoss und basierend auf einem Primärenergieträger (Uran), der sich international diversifiziert beschaffen und in der Schweiz auf viele Jahre hinaus gut lagern lässt.
Klar ist aber auch, dass sich mit neuen Kernkraftwerken das Problem der kurz- und mittelfristigen
Versorgungsengpässe nicht lösen lässt. Die Bewilligungsverfahren dafür sind viel zu lang und für neue Kernkraftwerke lassen sich in der Schweiz nur mit Subventionen, wie Mindestpreisgarantien, Investoren finden.
Mit der Ausserbetriebnahme von bestehenden Kernkraftwerken steigt das Risiko von Versorgungsengpässen. Deshalb müssen diese in Betrieb gehalten werden, solange ihre Sicherheit gewährleistet ist. Durch längere Laufzeiten kann Zeit gewonnen werden, um das Problem der jahreszeitunabhängigen Versorgungssicherheit mit selbst kontrollierbaren Energieträgern zu lösen. Dies gilt unabhängig davon, ob diese langfristige Lösung mit erneuerbaren Energieträgern und Wasserstoffproduktion, mit neuen Kernkraftwerken der 4. Generation oder neuartigen Mini-Reaktoren gefunden wird.
Kantonsrätin Sibylle Jeker ersetzt Hugo Schumacher
An der Generalversammlung wurde auch ein personeller Wechsel im Vorstand vorgenommen. Für den zurückgetretenen Hugo Schumacher wurde einstimmig Kantonsrätin Sibylle Jeker (SVP, Büsserach) gewählt. Die weiteren ordentlichen Geschäfte wurden speditiv und ohne Einwände erledigt.
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